„Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen.“ (Konfuzius)
Eine Eiche für jedes verkaufte Brett
Nachhaltigkeit
Für uns war von Anfang an klar, dass wir nicht nur Produkte aus Holz verkaufen, sondern auch etwas für den Schutz der Wälder tun möchten. Schnell stand fest: Für jedes verkaufte Brett pflanzen wir eine Eiche im Hafenlohrtal.
Zunächst haben wir Stecklinge mit viel Liebe und Eifer gezogen und ausgepflanzt. Wir haben auch fleißig Pflanzen aus der Baumschule dazugeholt. Doch so leidenschaftlich wir auch waren, mussten wir erkennen: Unsere kleinen Grünlinge hatten es schwerer zu überleben als die Eichen, die einfach in die Erde gesät und sich selbst überlassen wurden.
Seit April 2019 haben wir jedoch einen guten Weg gefunden, noch mehr für die Natur zu tun: Wir arbeiten mit der Gemeinde Hafenlohr Hand in Hand. Das heißt, wir unterstützen jetzt die Bäume dabei, ganz natürlich groß und stark zu werden.
Der Eichenbestand im Hafenlohrtal soll weiter wachsen. Dafür werden bestimmte Flächen (im aktuellen Fall ein Hektar) teilgerodet, damit die Eichen eine gute Basis bekommen. Keine Sorge, es wird natürlich keine reine Eichen Monokultur. Buche, Birke, Fichte, usw. vermehren sich dort von selbst. Im Herbst werden dann die Eicheln, welche übrigens aus dem Hafenlohrtal/Spessart kommen, gesät. Dazu wird die Erde etwas gelockert und die Eicheln in den Boden gedrückt. Diese Flächen werden mit deinem Wildzaun umzäumt, damit sich Reh und Sau nicht unsere kleinen Eicheln zum Schmaus machen ;-) und sie auch dort sonst niemand stört. Hin und wieder müssen Pioniergewächse geschnitten werden, damit die Sonne auch die kleinen Bäumchen erreicht.
Gerne laden wir euch ein, mit den GPS-Koordinaten nach den Eichen zu schauen. Natürlich auch vor Ort, aber bitte nehmt Rücksicht auf Zaun und Bäume. Der Standort ist im Hafenlohrtal, zwischen Breitfurt (erstes Wildgatter: oben, neben der Straße parken, die Brücke überqueren und links Richtung Lindenfurt auf dem Schotterweg laufen) und Lindenfurt (von dort aus kannst du auch laufen: an der Straße oben parken (auf dem großen Holzplatz), an den Häusern Richtung Aurora laufen und dann links, durch das Gatter, und wieder rechts). Dies ist eine wunderschöne Gegend und hervorragend für Wanderungen und Radtouren geeignet! Die genauen GPS-Koordinaten: 49.915459, 9.522290
Aus Umweltschutzgründen hängen wir keine Etiketten mehr an die Bäumchen. Dies wird in Zukunft in Form einer Banderole an den Brettern angebracht, die wir an dich verschicken.
Das ist also nicht nur Umweltschutz oder klimaneutral, sondern mehr.
Sagen wir: Naturfördernd!
Was bisher geschah...
Update
2018
Mit Andi waren wir bei den Eichen im Hafenlohrtal. Kräftig sind sie, und die ganze Fläche ist jetzt schon deutlich bewachsener und grüner als noch vor einem halben Jahr...
Update
2019
Damit ihr die Entwicklung der Eichen sehen könnt, haben wir wieder mal ein Foto gemacht. Eichen wachsen prächtig und sind nach 1 1/2 Jahren schon bis zu 80 cm hoch, sehr gut!
Update
2020
2020 wurde nachgesät.
Wenn die Blätter gefallen sind und der Herbst einkehrt sieht der Wald nicht so üppig aus wie im Frühjahr und Sommer..
Man muss schon sehr genau hinschauen damit man die Bäumchen sieht. Mittlerweile haben wir ein weiteres Feld für Eichen, dies ist zwischen Hafenlohr und Windheim.
Update
2021
Dieser Sommer ist bislang wunderbar für die Vegetation im Spessart.
Man spürt förmlich wie die Natur sich wohlfühlt.
Den Eichen geht's gut, den anderen Pflanzen auch - sehr gut.
Update
2022
Die Aufforstungen im Hafenlohrtal entwickeln sich gut. Die Eichen sind schon um die 2 Meter hoch. Zeit für eine Bilanz: Wir haben bis zum 31.12.2022 9480 Bäume gepflanzt!
UPDATE
2023
Wir haben über unseren Förster Matthias Huckle neue Waldflächen dazubekommen und sind jetzt auch in der Gemeinde Karbach aktiv.
Zum Thema Baumpatenschaften
Interview mit 'unserem' Förster Matthias Huckle
Franklin Zeitz (FZ) führte das Interview mit Matthias Huckle (MH) im Juni 2020.
FZ: Wie fandest du das Waldstück vor uns und was passierte seit dem du es hast?
MH: Als ich das Waldstück 2018 bekommen habe, sind dort viele Bäume – vor allem Fichten- gestanden, die vom Borkenkäfer befallen waren.
Das gesamte Grundstück bestand zu etwa 75% aus einer Fichtenmonoklutur (= 10.000m2).
Mehrere Stürme hatten außerdem dafür gesorgt, dass einige Bäume umgefallen sind oder halb schräg in anderen Baumkronen gehangen waren.
Es war beim Anschauen ein großes Durcheinander und ich wusste, dass einiges an Arbeit auf mich zukommen würde.
Zuerst habe ich begonnen die vom Borkenkäfer befallenen Fichten und die umgestürzten Bäume zu fällen und aus dem Wald zu bringen, um die weitere Ausbreitung der Borkenkäfer zu stoppen.
Die Borkenkäfer vermehren sich unter der Rinde der Fichten. Die Käfer, die sich in einem einzelnen befallenen Baum entwickeln, können dafür sorgen, dass bis zu 20 weitere Bäume befallen werden und absterben. Um eine Fichte zum Absterben zu bringen, müssen sich etwa 500-1000 Borkenkäfer in die Rinde einbohren.
Es war also wichtig sorgfältig zu arbeiten. Restlos alle Borkenkäfer aus dem Wald zu bringen ist aber so gut wie unmöglich. Die Käfer suchen sich nach dem Schlüpfen Bäume im Umkreis von etwa 500 Metern, und befallen diese vor allem, wenn sie durch Hitze und Trockenheit geschwächt sind. Ich habe also auf Regen und kühle Temperaturen gehofft.
2019 war es dann aber wieder so heiß und trocken, dass auch die übrigen Fichten, die bisher gesund waren, vom Borkenkäfer befallen wurden. Ich musste handeln und ließ alle übrig gebliebenen Fichten fällen und abtransportieren.
Glücklicherweise stehen auf dem Grundstück auch einige Eichen, Buchen und Lärchen. Diese sorgen durch ihre Samen dafür, dass zumindest auf einem Teil des Grundstücks kleine Bäumchen natürlich aufgehen und wachsen.
Im Februar 2020 ist schließlich noch Sturm „Sabine“ durch den Wald gefegt und hat auch einige Buchen und Lärchen umgeworfen.
Dann habe ich beschlossen, die größeren Lücken in meinem Wald mit einer Vielfalt an Baumarten zu bepflanzen.
FZ: Wie bist du auf die Baumarten gekommen?
MH: Die Baumarten wähle ich so, dass sie zum Boden, zum Klima und zum Standort der Pflanze passen.
Zuerst nehme ich dazu einen Bohrstock und untersuche die oberste Bodenschicht bis zu einem Meter Tiefe. Hier habe ich eine dicke Lössauflage gefunden, ein sehr guter Boden für Waldbäume. Ein Problem sind allerdings die Nadeln der Fichten, die über die Jahre ein dickes Paket an Humus gebildet haben. Das sorgt dafür, dass bei Regen viel Wasser nicht in die tieferen Bodenschichten gelangt und der Humus einen leicht sauren pH-Wert hat.
Dann prüfe ich die Ausrichtung des Hanges und wie sich das auf die Belichtung der Fläche auswirkt. In meinem Fall ist die Fläche ein Nord-Ost-Hang. Das ist gut für einen Wald, weil die Sonne nicht so extrem den Boden austrocknen kann und den Bäumen dadurch mehr Wasser zu Verfügung steht. Beachtet habe ich auch den Schattenwurf der umstehenden Bäume. Es gibt dadurch einige besonntere und einige sehr schattige Ecken.
Das Klima wird im Durchschnitt immer wärmer und trockener. Die Fichten sind mit ihrem hohen Bedarf an Wasser und Anspruch an relativ kühle Temperaturen keine Alternative mehr.
Nachdem ich alle Faktoren in Betracht gezogen habe, habe ich mich auf der ersten kleinen Pflanzfläche für eine Mischung aus Spitzahorn und Walnussbaum entschieden.
Außerdem hoffe ich, dass der Wind auch noch Samen von Birken und Salweiden anweht und diese von selbst anwachsen. Vielleicht bringt mir der Eichelhäher auch noch einzelne Eichen.
FZ: Warum ist der Zaun um das Stück?
MH: Der Zaun ist nötig damit Rehe und Wildschweine den kleinen Pflanzen nichts anhaben können. Rehe ernähren sich unter anderem von den Knospen der Bäume. Und seltene Baumarten wie Spitzahorn haben es ihnen besonders angetan. Rehe sind im Wald die Feinschmecker und suchen sich gezielt die „Schokolade“ unter den Pflanzen aus.
Wildschweine ernähren sich zum Großteil von Bodenlebewesen. Diese finden sie durch Wühlen mit der Schnauze. Besonders gerne haben sie deshalb aufgelockerten Boden, wie er bei den frisch gesetzten Pflanzen zu finden ist. Manchmal reißen sie auch die frischen Setzlinge komplett heraus und kauen die Wurzeln durch. Muss auch eine Delikatesse sein.
FZ: Welche Arbeiten werden in den nächsten Jahren an den Bäumen durchgeführt und wie könnte man Kunden oder Interessenten einbinden (1,2, 4 x mal im Jahr, ein Samstag usw?)
MH: Arbeit auf bereits gepflanzter Fläche:
- Entfernen von Brombeeren und Sträuchern, die den gepflanzten Spitzahorn und Walnuss
Licht und Wasser nehmen könnten. Ist ca. 2-3x pro Jahr sinnvoll und nötig. (Bei mehr Regen wachsen auch die „Unkräuter“ besser).
Ca. 2-3 Stunden Arbeit für eine Person auf 1000m2 Fläche
Arbeit in den nächsten Jahren:
- Bau von weiteren Zäunen für Pflanzungen(1 Zaun mit 400lfm: ca. 2 Tage Arbeit für 8-10 Personen)
- Pflanzung bzw. Saat von Bäumen auf einer Fläche von ca. 9000m2(ca. 2-3 Tage Arbeit für 20 Personen (Laien))
- Bau von 1-2 Hochsitzen (evtl. auch für Kunden interessant. Ich habe das beim Bergwaldprojekt auch schon gemacht und hatte viel Spaß beim Bau) (ca. 1⁄2 Tag Arbeit für 3-4 Personen, soweit Material schon vorbereitet ist)
Evtl. Einzelschutz (Minizäune) für Eichen und Buchen (Naturverjüngung bauen und anbringen)
FZ: Welche Risiken bzw. Gefahren gibt es für diese Bäume (zb. Torckenheit, Verbiss, Schädlinge usw.)?
MH: Risiken für die Bäume im Zaun:
Hauptsächlich Trockenheit und Überwucherung von Brombeere
FZ: Wie groß sind die Bäume etwa in 1, 2, 3, 4, 5, 10, 20 Jahren, wie alt werden sie etwas?
Je nach Wetter und Niederschlägen, wachsen die kleinen Bäume 20-60cm pro Jahr. In zwei Jahren könnten die Spitzahorn also bereits etwa 1,5 bis 2 Meter groß sein. In fünf Jahren sind 3-4m möglich, in 10 Jahren hoffe ich auf 6-7 Meter.
FZ: Ist in jeder Reihe eine Baumart?
So stehen die Bäume. Im unteren Teil Walnuss, oben Spitzahorn. Reihen verlaufen in Fallrichtung von oben nach unten.
Schilder lassen sich ohne Probleme im unteren Bereich der Fläche aufstellen.
(z.B. „Hier wachsen 35 Walnuss und 15 Spitzahorn)
Und so sieht es aus, wenn Bäume vom Borkenkäfer befallen sind: