Pflege und Materialien

So pflegst du dein Spessartbrett am besten.

Wie du mich am besten verstehst, und wie wir lange glücklich miteinander werden.

Ich bin ein Naturprodukt, und im Wald konnte ich wachsen wie ich wollte, mal schneller, mal langsamer, mal musste ich mich Stürmen beugen, mal Schnee. Trockene Zeiten durchlebte ich genauso wie sehr feuchte. So bin ich geworden was ich jetzt bin. Ich möchte gerne mit dir alt werden. Du kannst mit allen Messern mit und auf mir arbeiten.

Nachdem du mit mir gearbeitet hast.

Wenn du auf mir Fleisch oder Fisch geschnitten hast, mag ich es, wenn du mich mit heißem Wasser kurz abwäschst, aber bitte auf beiden Seiten, sonst verziehe ich mich beim Trocknen. Bitte stelle mich hochkant und gut hinterlüftet, am besten an eine Wand, so kann ich schön gleichmäßig trocknen. Und Keime mögen das auch nicht. Gut für uns...

Wie man ein Schneidebrett pflegt
Schneidebrett stehend nach dem Waschen, angelehnt an Küchen Rückenwand

Manche Nahrungsmittel haben intensive Aromen, z.B. Zwiebeln und Knoblauch. Gerade hier mag ich es, wenn du mich direkt danach abspülst (ja, genau, auf beiden Seiten). Wenn ich dann doch mal den Geruch nicht los werde, kannst du mich auch mal mit Natron einreiben, etwas einwirken lassen, und dann wieder abwaschen (genau, auf beiden Seiten, und dann schön trocknen lassen ;-) ) Spülmaschinen kann ich übrigens überhaupt nicht leiden, genauso wie meine Freunde, die guten Messer. Aber das kannst du dir sicher schon denken, oder? 

Wenn ich mal 'ne Macke habe, oder mich verfärbe.

Da mein Erbauer mich bewusst nicht in Lack oder sonstiges gekleidet hat, sondern auf natürliche Öle setzte, kann ich schön atmen und kann (wenn ich z.B. eine Eiche bin) mit meinem hohen Gerbsäureanteil Keime und Bakterien abtöten. Dafür brauche ich allerdings etwas mehr Pflege, dazu komme ich weiter unten. Wenn dann doch mal Verfärbungen oder Macken (wie im normalem Leben, aber das macht uns nur noch schöner, oder die Ecken und Kanten, die uns prägen) auftreten, kannst du mich mit einem 120er Schleifpapier abschleifen, ich bin da nicht zimperlich. Bitte vergesse dann aber nicht, mich wieder einzuölen, das ist wichtig, sonst bin ich ganz schutzlos. Die Sache mit dem Öl.

Ja, ich mag Öl. Gerne sogar. Warum?

Anders wie bei Lacken (die mich einengen, und meine guten Eigenschaften nicht zur Geltung kommen lassen, und außerdem Chemie enthalten) hat mich mein Erbauer mit Leinöl behandelt und geschützt, das mag ich, und das tut mir gut. Mit der Benutzung, der Reinigung und der Zeit nutzt sich diese Ölschicht ab, bitte öle mich dann wieder. Am besten mit halbtrockenen oder trockenen Speiseölen, wie Leinöl oder Walnussöl, diese werden nämlich nicht ranzig, da sie an der Luft austrocknen. Trage das Öl sparsam und gleichmäßig auf.

 

Ich glaube, wenn du mich beobachtest, siehst du wie es mir geht, und welche Pflege ich benötige. Tipps dazu habe ich dir jetzt gegeben. Ich vertraue dir da.

Nussbaum Schneidebrett mit Kratzer
gebrauchtes, blasses, rundes Schneidebrett aus Nussbaum
Nussbaum Schneidebrett geschliffen mit Leinöl vor dem Pflegen
Pflegeset für Schneidebretter, Schleifpapier, Öl, Lappen
Schneidebrett Pflegeset
Frisch gepflegtes Schneidebrett aus Nussbaum

Warum verzieht sich Holz?

Baumskizze eines Laubbaumes

1.) Der Baum

Da gibt es ja noch nicht so viel zu erklären ;-)

Ihr merkt schon, hier ist ein Profi-Zeichner am Werk...

Merkmale sind keine Fehler, sondern Bestandteile des Organismus Baum.

2. Die Ernte

Keine Sorge, bei uns wird nachhaltige Forstwirtschaft betrieben.

Es werden wieder Bäume gepflanzt.

Skizze eines Baumes der gefällt wurde und Motorsäge
Skizze von Lastwagen mit Stämmen

3. Der Transport

Aus dem Wald, ins Sägewerk. Die Blätter und die dünnen Äste bleiben im Wald. Das ist gut für Insekten, für den Boden, und vieles mehr.

4. Das Sägewerk

Jetzt geht es durch das Sägegatter...

Skizze von Sägegatter und Stamm
Zeichnung von Stamm aus Sägewerk

5. Der gesägte Baum

Jetzt kommen Lagehölzer zwischen die Bretter, damit  Luft heran kommt.

Äste, Verwundungen, dunkle Jahrringe und Splint sind auffällige Merkmale des Holzes. 

Die Äste wachsen quer oder schräg aus dem Stamm heraus.

6. Die Trocknung

Entweder per Kammertrocknung, oder "nur" trocknen an der Luft.

Skizze Bretterstapel
Skizze Sägeschnitte eines Stammes im Sägewerk

7. Die Bretter

Wie Du  siehst, gibt es Bretter mit stehenden und mit liegenden Jahresringen.

Im Schnittbild sind rund, oval oder längsgerichtet sichtbar. 

Verwundungen sind Verletzungen am Baum. Dieser Vorgang kommt auch natürlich vor. Z.B., wenn die Krone eines Baumes wächst, sterben und brechen die unteren Äste durch Lichtmangel ab. 

8. Der Aufschnitt

Jetzt wird das Brett in Lamellen aufgeschnitten. Meist zwischen 4-15 cm. Warum, erfährst du gleich...

Skizze Holzbrett vor Aufschnitt
Skizze Holzbrett in Lamellen verleimt

9. Das Verleimen

Immer im Wechsel: rechte Seite (Baumaußenseite) an linke Seite (Bauminnenseite) verleimen. Immer im Wechsel. Wegen Verzug! Holz wirft sich immer auf die rechte Seite.

10. Jetzt kommt's

Wir gehen nochmal zurück in den Wald... Viele denken: Baum, Wald, Baum, alle wachsen gerade nach oben.

Ja?

Skizze Laubbäume
Skizze Bäume und deren Wuchs. Veranschaulichung

Ne, Natur ist anders...

Sonne, Licht, Regen, Wind, Sturm, usw.

Deswegen wachsen die Bäume unterschiedlich. Krumm, gerade, dick, dünn.

Natur halt...

"Ja, warum denn jetzt krumm? Ich möchte doch ein gerades Brett!"

Warum krumm? Na, weil es Natur ist. Und die Bäume sich zum Licht, zum Wasser ziehen, sich gegen Wind und Sturm behaupten.

Die Bäume leben und recken sich. Nach Licht, nach Wasser, gegen den Wind. Wetteifern mit den anderen Bäumen. Wachsen quasi nach Lust und Laune. Oder einfach nach und mit der Natur. Und deswegen sind nicht alle Bäume gerade.
Und die Bretter (so liebevoll wir sie auch geschnitten, gehobelt, geleimt und geschliffen haben) verziehen sich. Denn die Information ist und bleibt im Holz.

"Und jedes Brett wird oder ist krumm, oder was?"

Nein, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Manche Bretter bleiben ihr Leben lang gerade.

Stehende Jahresringe neigen weniger zum Verziehen als liegende. Nur stehende zu verarbeiten ist aber nicht möglich bzw. bezahlbar. Bretter, die Luftfeuchtigkeit und Temperatur-Schwankungen unterliegen, verziehen sich leichter, als welche, die konstant 45-55% Prozent Luftfeuchte bekommen. Am zugigen Fenster, oder bei direkter Sonneneinstrahlung auf einer Seite, am besten noch kombiniert mit Staunässe, lassen das Brett sich wieder an das schöne Leben im Wald erinnern, und wahrscheinlicher krumm werden ;-)

Ab und zu mal drehen, immer gut trocknen lassen, hilft schonmal. Oder einfach eins werden mit dem Brett, und der Natur.


Gütemerkmale von Vollholz.

Schnittholz wird nach bestimmten Merkmalen unterschieden: Gütemerkmale sind unter anderem die Holzbeschaffenheit, wie Abmessungen und Holzfehler. Die Einordnung richtet sich u.a. nach Ausmaß, Anzahl und Art der zulässigen Holzfehler.

In der DIN68256 sind Gütemerkmale auch von Laubschnittholz (das wir verwenden) festgelegt.
Unterschieden wird zwischen Rissen, Ästen, der Struktur, Merkmalen der Schnittfläche usw.

Wir verwenden A/B Sortierungen, da wir "lebendes" Holz, mit Struktur und Ästen einfach schöner finden.
Äste sind für den Baum lebensnotwendig, im Schnittholz mindern sie je nach Anzahl, Lage, Beschaffenheit und Größe die Festigkeit des Holzes.
Da wir aber keine Bauwerke machen, oder tragfähige Konstruktionen bauen, fällt dies für unsere Anforderungen nicht ins Gewicht.

Buchenstämme liegend, Holzpolter im Hafenlohrtal

Eigenschaften des Holzes.

Farben und Maserung.

Die Maserung, auch Textur oder Zeichnung genannt, hängt von den natürlichen Farbmerkmalen und der Struktur ab. Die Struktur ist der Verlauf der Holzfasern und Jahresringe, den Poren, Holzstrahlen usw. Man unterscheidet z.B. zwischen einer geflammten und geriegelten Maserung. Bei unseren Spessartbrettern gleicht keines dem anderen, das mögen wir, und das unterscheidet unsere Produkte von "nicht lebendigen" Produkten.

Geruch und Glanz.

Der Geruch von frischem, rohem und auch trockenem oder geöltem Holz, kommt insbesondere von natürlichen ätherischen Ölen. Die meisten Hölzer besitzen "ihren" für die jeweilige Holzart typischen Geruch. Dieser macht sich insbesonders bei der Verarbeitung bemerkbar, und übrigens jeden Tag auf's Neue eine gute duftende Freude. Außerdem riecht man beim Verbrennen im Ofen diese angenehmen Unterschiede. Da wir bei den Spessartbrettern auf lackierte Oberflächen verzichten, nehmen wir dadurch auch nicht dem Holz die Luft zum Atmen.

Bei der Holzoberfläche zeigt sich bei vielen Hölzern ein wunderschöner Glanz. Dieser wird bei den Spessartbrettern noch dezent durch die zweifache Behandlung mit kaltepresstem Leinöl gefördet.

"Verzieht sich Holz?"

Die Spessartbrett Holzarten:

Die Buche.

Die Buche ist ein hartes, schweres und festes Holz, das hell bis leicht rötlich ist. Es gilt seit jeher als sehr widerstandsfähig und hochwertig.
Wir verwenden keine Lacke oder Beizen, sondern machen das Holz mit kaltgepresstem Leinöl haltbar und veredeln es dadurch. So wird es auch nicht versiegelt, sondern kann atmen und bleibt offenporig.

Holzart Buche Schneidebrett

Die Eiche.

Die Eiche lieben wird besonders. Vielleicht, weil es für uns ein Symbol für den Spessart ist. Sicher, weil dieses Holz sehr gut zu verarbeiten und besonders haltbar ist. Eichen können bis zu 2000 Jahre alt werden.
Eichenholz ist hart und schwer. Es zählt zu den wertvollen heimischen Hölzern, für sehr viele Anwendungsbereiche innen, wie außen. Der erhöhte Gerbsäureanteil wirkt antibakteriell.
Wir verwenden keine Lacke oder Beizen, sondern machen das Holz mit kaltgepresstem Leinöl haltbar und veredeln es dadurch. So wird es auch nicht versiegelt, sondern kann atmen und bleibt offenporig.

Holzart Eiche Schneidebrett

Die Kirsche.

Schon immer galt Kirschbaumholz als edles Material für Möbel und z.B. Messergriffe. Die Bäume werden meist im Alter von ca. 70 Jahren geschlagen, das Höchstalter beträgt rund 100 Jahre. Im Vergleich zur Eiche wird die Kirsche lange nicht so alt. Die Kirsche ist ein mittelhartes Holz mit schöner rotbrauner Färbung, die durch unsere Veredelung mit Leinöl sehr schön "aufflammt".
Wir verwenden keine Lacke oder Beizen, sondern machen das Holz mit kaltgepresstem Leinöl haltbar und veredeln es dadurch. So wird es auch nicht versiegelt, sondern kann atmen und bleibt offenporig.

Holzart Kirschbaum Schneidebrett

Der Nussbaum.

Nussbaum ist seit Jahrhunderten ein höchst begehrtes und teures Holz für den Möbelbau. Es wird in erster Linie für exklusive Innenaustattungen, Möbel und Parkett verwendet. Es ist in Deutschland sehr selten geworden und daher sehr wertvoll. Das Nussbaumholz ist mittelhart und hat eine sehr schöne lebendige dunkle Färbung.
Wir verwenden keine Lacke oder Beizen, sondern machen das Holz mit kaltgepresstem Leinöl haltbar und veredeln es dadurch. So wird es auch nicht versiegelt, sondern kann atmen und bleibt offenporig.

Holzart Nussbaum Schneidebrett

Eine weitere Erscheinung sind dunkle rötliche Jahresringe auf einer Seite des Stammes. Dies ist eine Reaktion auf besonders starke einseitige Belastungen, wie Hang, Schnee und Wind.

Der Splint ist zuständig für den Wassertransport im Stamm. Hier bleibt das Holz hell und enthält zu einem bestimmten Anteil noch lebende Zellen. 

In der DIN68256 sind Gütemerkmale u.a. von Laubschnittholz, welches wir verwenden, festgelegt.

Wir verarbeiten A/B-Sortierungen, da wir "lebendes" Holz mit Merkmalen einfach schöner finden.